Reflexion, vom lateinischen reflectere (zurückwerfen). In der Akustik ist die Schallreflexion gemeint, der Rückwurf von Schall. Ebene, schallharte, nicht absorbierende Oberflächen reflektieren die Schallwellen gut. Beim Hören dieser Schallreflexionen spielt die Echowahrnehmungsschwelle eine bedeutende Rolle. Je nach Anordnung und Anzahl der reflektierenden Flächen und Art der Beschallung ergibt sich ein anderer Höreindruck: Bei der Welllenausbreitung gehorchen diese Strahlen dabei dem Reflexionsgesetz, d.h. der Eintrittswinkel des einfallenden Strahls ist gleich dem Austrittswinkel und die Strahlen liegen in der gleichen Einfallsebene (a = a´).
Je nach Nutzung der Räume ergeben sich andere raumakustische Eigenschaften und damit jeweils ein anderes Reflexionsverhalten durch Wände und Einrichtung. Z.B. werden reflexionsarme Räume bei Tonstudios angestrebt.
Für Unterrichtsräume: Einerseits soll die Stimme des Lehrers durch frühe Reflexionen (bis 15 ms) unterstützt werden, aber es darf die Sprachverständlichkeit nicht durch zu starke späte Reflexionen und eine zu hohe Nachhallzeit vermindert werden. Die günstige Nachhallzeit für „normal“ Hörende nach DIN 18041 („Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen“) ist abhängig vom Raumvolumen, zwischen 0,3 und 0,8 Sekunden. In Unterrichtszimmern mit einem Raumvolumen von 125 bis 250 m³ ist eine Nachhallzeit von 0,4 bis 0,6 sec optimal. Für Hörbehinderte sollten Nachhallzeiten um ca. 0,3 Sekunden angestrebt werden.
Für Konzertsäle: Räume mit stark reflektierenden Wänden und einem ausgewogenen Verhältnis von Direktschall, frühen Reflexionen und Nachhall. Durch frühe Wandreflexionen soll ein möglichst räumliches Musikerlebnis erzielt werden. Auch eine hohe Streuung (Diffusität) des Schalls ist wichtig. Günstige Nachhallzeit liegt bei 1,5 bis 2 Sekunden. Siehe auch bei Raumschall